Prof. Dr. Gottlieb Polzer, Peter Kohler, Dr. Georg Effenberger (Deutschland), Die erste standige Internationale Tunguskameteoritenaussteiiung in der Burg Schonfels bei Zwickau in Deutschland

Zu den günstigen Voraussetzungen fur die Schaffung der ersten stäridigen internationalen Ausstellung liber die Tunguskameteoriten-Katastrophe von 1908 gehören:
♦ In Schönfels, 12 km siidlich von Zwickau, befmdet sich in Sachsen eine kleine aber eine der schönsten Burgen in Deutschland, die auch die notwendigen Raummöglichkeiten hat.
♦ In Schönfels und in der Umgebung waren Menschen, wie der Bürgermeister S. Hahn und alle Mitarbeiter der Burg, die dieses Vorhaben mit Begeisterung unterstützt haben.
♦ Sehr gute Unterstützung zur Schaffung einer ständigen internationalen Ausstellung gab es auch von verschiedenen mssischen und ukrainischen Fachkoliegen, so z.B. von Akaderniemitglied Prof.Dr. N.W. Wasiliew, von der Familie des 1989 verstorbenen Tunguskameteoritenforscher F. Siegel, von Prof.Dr. J.F. Nasarow, von der Vereinigung der Kosmonauten Rußlands und weiteren erfahrenen and kompetenten Fachkollegen.
♦ Nicht nur in Deutschland sondern auch im Ausland wurde ein beachtliches Interesse an der Schaffung eines solchen kleinen standigen internationalen Begegnungszentrams festgestellt.
♦ Schönfels hat hervorragende Möglichkeiten durch preisgünstige Hotel- und Konferenzeinrichtung zur Unterbringung von Gästen sowie eine hervorragende Natur in seiner Umgebung und kulturelle Möglichkeiten für Gäste.

Ziele bei der Schaffung einer ständigen internationalen Tunguskameteoriten-Ausstellung waren:
1. Schaffung eines international zentralen Ortes mit verschiedenen Einzelausstellungen für Besucher überwiegend aus Deutschland zum Erfahrungsaustausch beim Treffen von Fachleuten aber auch zur allgemeinen Information fur interessierte Laien.
2. Schaffung eines Archivs von Proben (Torf, Erde, Mineralien, Holz, Pflanzen) für weitergehende wissenschaftliche Untersuchungen.
3. Wurdigung besonderer Leistungen von Wissenschaftlern und Enthusiasten bei der Untersucmmg von Problemen der Tunguskakatastrophe, die im 20. Jahrhundert von der Menschheit nicht völlig aufgeklärt werden konnte.

Diese standige intemationale Tunguskameteoritenausstellung in der Burg Schönfels ist Teil einer Stiftung der Familie Polzer, zu der weiterhin gehören:
1. eine ständige Ausstellung "Umwelt und Jagd" mit 7 Einzelausstellungen
2. eine ständige Ausstellung mit 2 Teilausstellungen zum Thema "Urjäger früher und heute", die auf der Basis von 2 Afrikaexpeditionen entstand und die die größte Buschmannausstellung in Europa sein soil.

Alle diese Ausstellungen sind den interessanten Problemen von Leben und Natur auf unserem blauen Planeten gewidmet, der durch verschiedene Zivilisations-probleme sehr gefährdet ist.

Die standige intemationale Tunguskameteoriten-Ausstellung gliedert sich in folgende Teilausstellungen:
♦ Meteoritenausstellung (28 Meteoriten)
♦ Ausstellung zum Gedenken an F. Siegel, dessen Buch "Das Tunguska- Phanomen" zur Vorbereitung der Expedition im Juni 1997 in deutscher Sprache herausgegeben wurde und an der Burgkasse gekauft werden kann
♦ einige Gerate, die zur ersten russisch-deutschen Expedition 1997 eingesetzt wurden
♦ Ausstellung zu den umfangreichen Ergebnissen der Expedition ♦ Ausstellung zu einigen wissenschaftlichen Arbeiten und Buchern über die Tunguskameteoriten-Katastrophe
♦ Ausstellung aller 10 Vorträge in deutscher Sprache, die am 13.12.1998 auf der intemationalen Tunguskameteoritenkonferenz in Deutsch, Englisch und Russisch gleichzeitig vorgeiesen wurden. Sie können von Interessenten an der Burgkasse gekauft werden. Außerdem sind auf Tafeln auch Vorträge ausgestellt, die eingereicht aber am 13.12.1998 nicht vorgeiesen wurden. Auch sie können an der Burgkasse gekauft werden. Da weitere Vortrage und Ausstellung- sexponate eingereicht wurden, so wird jetzt eine Ausstellungserweiterung vorbereitet. Das ist auch für kunftige Arbeiten und Exponate moglich.
♦ Eine kleine Ausstellung iiber Kometen und Kollosionsmöglichkeiten zwischen Erde und Asteroiden rundet diese Tunguskameteoritenausstellung ab.

Die Eröffnung der ersten standigen intemationalen Tunguskameteoriten­ausstellung am 12.12.1998 war mit einem ganztägigen Kulturprogramm insbesondere mit Orgelkonzerten und einem Besuch des Museums zum Gedenken an den deutschen Komponisten Robert Schumann sehr wiirdevoll eingerahmt und schloß am Abend des 12.12.1998 mit einem Bankett ab. An der Vorbereitung und Einrichtung dieser ersten ständigen intemationalen Tunguskameteoriten-Ausstellung haben sich 8 Länder beteiligt: Deutschland, Rußland, Ukraine, Belgien, Japan, Italien, USA und Mongolei. Als einer der prominentesten Gäste war der erste deutsche Kosmonaut Dr.Siegmund Jähn angereist.

Die nachfolgende Zeit hat ergeben, daB sich insbesondere interessierte Laien geme in der sch6nen Burg Schönfels einfmden, um sich über das "Tunguskarätsel" zu informieren.