G.F. Plechanow (Russland), Zusammenfassung zu Arbeit und Ergebnissen der internationaien Jubilaumskonferenz "90 Jahre Tunguskaprobleme" in Krasnojarsk vom 30.06. bis 02.07.1998

Die Konferenz wurde durch einen Aufruf an die Teilnehmer zur Schaffung eines "Tun-guskanaturparks" eröffnet. Initiator dieses Aufrufes war S.W. Sirjanow. Der Aufruf enthält einen Vorschlag, der sich auf eine ökologische Expedition von Kosmonauten aus 4 Ländem stützt und die Schaffung eines "Parks Nr. 1 auf unserem Planeten" im Gebiet der Ewenken enthält. Er wurde einstimmig angenommen.

Dann trat der Leiter der Nationalen Gesellschaft der Ewenken "ARUN" S.N. Pikunow mit seinem Vortrag "Das Tunguska-Phänomen als em aus der Geschichte der Ewenken-Kultur betrachtetes Phänomen" auf. In seinem Vortrag analysierte er in hervorragender Weise die Evolutionsvorstellungen der Ewenken insbesondere zum Tunguskaphänomen und zum Einfluß auf die Entwicklung der Ewenken durch die Untersuchungen zu diesem Problem. Die Verallgemeinerungen zum Vortrag vonN.W. Wasiliew "Das Tunguskameteoritenproblem an der Schwelle zum 21. Jahrhundert" und zum Vortrag von G.F. Plechanow "Das Tunguskaproblem - Ergebnisse und Widerspriiche" waren den Ergebnissen der vierzigjahrigen Untersuchung von Problemen sowie den Aufgabenstellungen zur Untersuchung dieser Probleme untergeordnet. Nach diesen Konferenzvortragen wurde zu Vorträgen mit besonders wichtigen konkreten Untersuchungsergebnissen ubergegangen.

Da zu Beginn der Konferenz die Thesen zu alien Vorträgen gedruckt vorlagen, so scheint es geeignet, eine Analyse dieser Broschüre vorzunehmen. In der Broschüre können die Thesen zu alien 52 Vorträgen nachgelesen werden. Der größte Teil dieser Vorträge wurde zur Konferenz Hgchallen. Außerdem wurden einige nur als Zusammenfassung in der Diskussion veriesen. Man kann diese Vorträge in verschiedene Grappen einteilen und unterschiedlich analysieren. Dabei erfolgte eine Anordnung dieser Vorträge nach dem Anfangsbuchstaben des ersten Autors des Vertrages in alphabetischer Reihenfolge.

FAKTEN
bezuglich zeitlicher oder örtlicher Ereignisse im Katastrophengebiet

1. Studium der physikalischen Folgen der Katastrophe
N.W. Abramow, B.F. Bidjukow, E.N. Lind, W.W. Swetzow

Im Vortrag von N.W. Abramow und Mitautoren wird fiber die Arbeiten ram Studium der therrnischen Folgen durch die Tunguskakatastrophe mforrniert. Die Autoren zeigten umfassend und ilberzeugend, daß die Feuerkatastrophe auf der gesamten Flüche gleichzeitig erfolgte und daß sie sich nicht ausgebreitet hat. Die Form der Fläche, auf der Spuren der Feuerkatastrophe zurückgeblieben sind, wird teilweise durch den Einfluß der Feuer vor der Katastrophe erklärt.

Im Vortrag von B.F. Bidjukow werden verschiedene Arbeiten zitierte, die bestatigen, daß die Thermoluminiszenzmethode die Spuren gewaltiger Strahlenein-wirkungen zu ermitteln gestattet. Sie prägen sich ein in die Oberflächen der Minerale.

S.N. Lind zieht auf der Grundlage seiner Untersuchungen die Schluß-folgerung, daß wichtige Grundlagen für die Bestätigung eines gewaltigen magnetischen Bodens auf diesem Territorium fehlen.

In der grundlegenden Arbeit von W.W. Swezow werden Berechnung-sergebnisse bekannt gegeben, die es zu behaupten erlauben, daß der kosmische Tunguskakörper bei den ermittelten Bedingungen in der Atmosphäre bei seiner Bewegung vollständig verdampfen kormte. Es ist nur nofwendig zu beweisen, daß die realen Bedingungen den Berechnungen entsprechen.

2. Die Suche nach Stoffen des kosmischen Tunguskakörpers
T.A. Archangelskoja, I.K. Doroschin, E.M. Kolesnikow

Im Vortrag von T.A. Archangelskoja und Mitautoren werden Ergebnisse aus Untersuchungen zu radioaktiven und nichtradioaktiven Elementen angefuhrt, die in den Jahresringen von Larchen enthalten sind, die die Katastrophe im Epizentrum überlebt haben. Es wird behauptet, daß der Radioaktivitatssprung im Jahre 1908 nicht oder nicht deutlich nachgewiesen wurde und sich nur undeutliche Konzen-trationserhohungen der Elemente zeigen, die bereits mit dem Ende des vergangenen Jahrhunderts beginnen. Sie erreichen 1980 ihre Maximalwerte. Aber ebenso erreichen auch die Anteile folgender Elemente Maximalwerte in den Jahresringen von 1908: Zn, Br, Hg, Ca, Cr, Na, Au, Sc, Ba, Sr.

I.K. Doroschin hat sehr genau die Ergebnisse aus den Jahren von 1969 bis 1997 durch die Entdeckung der Silikatkügelchen in der Torfschicht von 1908 untersucht. Dabei hat er festgestellt, daß infolge einer ungenauen Datierung ein groBer Teil der Proben nicht die Schicht von 1908 enthält und viele grundlegende Schlußfolgerungen bei den angewendeten Methoden fehlerhaft sind.

Im ersten Vortrag wurde durch die Arbeiten von E.M. Kolesnikow und Mitautoren überzeugend aufgezeigt, daß in der Torfschicht, die der Katastrophe zugeordnet werden kann, eine geringe Erhöhung des Anteils von Alkalimetalle und einer Reihe leichter Elemente, insbesondere Natrium (bis um 9,7%) vorliegt. Das ermöglicht die Überlegung, daB die beobachtete Anomalie hinsichtlich Stoffzusammensetzung nicht durch den niedergegangenen Erdstaub erklärt werden kann.

In der zweiten Arbeit haben E.M. Kolesnikow und Mitarbeiter in mehrjährigen Untersuchungen nachgewiesen, daß sich eine veränderte Isotopen-Zusammensetzung bei einigen der leichten Elemente in der Torfschicht des Katastrophengebietes zeigt. Er konnte so auch nachweisen, daB die beobachtete Änderung in der Isotopenzusammensetzung von Kohlenstoff und Wasserstoff keine irdischen Ursachen hat. So begriindete er eine Kometenkonzeption für den Tunguskameteoriten.

3. Untersuchungen zum Territorium des Katastrophengebietes
D.F. Anfinogenow, B.N.Goiubow, I.P. Gerebtschenkow, W.O. Krasawtschikow, N.P. Sapronow, L.P. Chrjanina.

Die Vorträge aus dieser Gruppe kann man zusammenfassend betrachten in Abhängigkeit von den 6rtlichen geologischen Besonderheiten, wo die Tunguska-katastrophe erfoigte.

I.P. Scherebtschenko teilte mit, daß die Tunguskakatastrophe fast im Zentrum des Tunguskageokons erfoigte, dessen Große tausende Kilometer beträgt. L.P. Chrjanina vertritt die Auffassimg, daß der "Große Talkessel" (nach Kulik) oder der zentrale Teil des Katastrophengebietes sich lange vor der Meteoritenkatastrophe ausgebildet hat. N.P. Sapronow und Mitarbeiter begründen dieses durch die Ringstruktur der dort vorhandenen Paläovulkane. D.F. Anfinogenow und Mitarbeiter versuchen, dieses mit dem großen Gesteinsbrocken auf dem Stoikowitschberg sowie mit dem Steinschlag eines Marsmeteoriten in Zusammenhang zu bringen. B.N. Golubow nahm das zum Anlaß, um einige Zweifel auszusprechen und schlug einige Varianten für die weiteren Untersuchungen vor. Ein wenig abweichend zeigt sich die Arbeit von W.O. Krasawtschikow und Mitarbeiter, die biologische Verfahren zur Suche nach stofflichen Resten des Tunguskameteoriten vorschlagen.

4. Untersuchungen, die sich auf die zeitlichen Fragen der Katastrophe beziehen
W.E. Tschebotarew; L.E. Epiktetowa

Im Vortrag von W.E. Tschebotarew wurden auf der Grundlage von Augenzeugen sowie des vorgeschlagenen Umrisses fur seine Sichtbarkeit die Abmessungen und die Bewegungsparameter behandelt.

Im ersten Vertrag von L.E. Epiktetowa wurde erne weitergehende Analyse zu den Beobachtungen der Augenzeugen bei der Tunguskakatastrophe vorgenommen. die sich auf den Vorbeiflug des Korpers beziehen sowie auf SchluBfolgerungen daraus tiber seine Zerteilung während der Bewegung aus einer Masse in mehrere Stiicke. Weiterhin wird im Vortrag auf der Grundlage einer Analyse der erwähnten Schallerscheinungen, die offensichtlich damit in Verbindung stehen, darauf eingegangen, daß das Feld der Schailerscheiimngen eiriem "Schmetterling" sehr ahnlich ist. Das erklärt sich durch die Wechselwirkung der ballistischen Wellenfront mit der Erdoberfläche.

5. Phanomene, die nur indirekt mit der Tunguskakatastrophe zusammenhangen
S.W. Sirjanow, F.W. Kronikowski, Ju. D. Lawbin, A.P. Lopatin, Ch.Meison E. Taljaferri, W.I. Charkewitsch

Die nachfolgende Gruppe von Vortragen kann man auch zusammengefaBt betrachten, so wie sie alle bezogen auf die beschriebenen Erscheinungen höchst interessant sind, aber nicht immer einen direkten Zusammenhang zum Tunguskakörper haben.

S.W. Sirjanow zeigt eine Begründung fur die notwendige Ausdehnung eines Tunguskanaturparks (Schutzgebiet) und seiner Organisierung auf dem Territorium der Ewenken als sogenannter "Erster Park auf unserem Planeten Erde". F.W. Kronikowski begründete es damit, daß es notwendig sei, einzigartige Orte für den Niedergang von Meteoriten in das Naturschutzgebiet einzuschließen. J

u.D. Lawbin gab Informationen über Funde zu Bruchstiicken auf dem Territorium des Krasnojarsker Gebietes, die Meteoriten ähnlich sind.

A.P. Lopatin und Mitarbeiter haben auf der Grundlage einer Dechiffrierung von Kosmosaufnahmen mögliche Spuren für den Niedergang kosrnischer Körper auf dem Gebiet von Zentralsibirien aufgezeigt.

Ch. Maison hat über das unikaie Ereignis berichtet, das im Jahre 1993 in Wanowara beobachtet wurde und E. Taljafari iiber das Ereignis im November 1996 im Gebiet von Santa Barbara.

W. J. Charkewitsch hat auf der Grundlage der Informationen von Augenzeugen auf die Möglichkeit des Niedergangs von Splitter zum Tunguska-meteoriten in den Waldgebieten von Sibirien hingewiesen.

HYPOTHESEN
Zur teilweisen oder zur vollständigen Erklarung der Tunguskakatastrophe wurden folgende Hypothesen vorgeschlagen:

1. Es war ein gewehnlicher kosmischer
Körper. G.S. Bibin, E.W. Dmitriew, W.A. Ermolajew, G.W. Iwanow, S.I. Ipatow, G.A. Nikolski, G.F. Plechanow

Im Vortrag von G.S. Bibin wird die Konzeption begründet, daß der Tunguskameteorit ein sogenannter "ausgetrockneter'" Komet (dieser Begriff wurde vom Autor benutzt) war, der eine Reihe ungewöhnlicher Eigenschaften besaß. Jedoch die Fakten selbst, die durch den Autor zur Begründung seiner Hypothese herangezogen wurden, erfordern weitere Beweisfuhrungen.

E.W. Dmitriew schlug eine weitergehende noch mehr von der Kometen-hypothese abweichende Hypothese in Verbindung damit vor, daß Tektite auf die Erde gelangten. Er schlägt außerdem vor, daß der Tunguskameteorit ein Teil des Kometen Enke ist.

W.A. Ermolajew und Mitarbeiter vertreten die Auffassung, daß durch eine mögliche besondere Ablagerung von Mikroteiichen der Meteorkörper auf der Erdoberfläche zerfallen sei (eine Art Dekorierang) und im Zusammenhang mit einer charakteristischen Unterlage für die Oberflache zu sehen ist.

G.A. Iwanow versucht, alle Folgen der Tunguskakatastrophe durch einen "kometenartigen Eiskörper über Eurasien" zu erklären, der einen Teil mit einer größeren Dichte zwischen Jenissei und Baikal hatte und bis zur Unteren Steinigen Tunguska gelangte.

S.I. Ipatow betrachtet Gesetzmäßigkeiten für eine Migration (Niedergang) kleiner Teilchen zur Erde aus der sogenannten Silberwolke und ermittelt rechnerisch die Wahrscheinlichkeit für das Zusammenstoßen mit unserem Planeten.

G.A. Nikolski und Mitarbeiter geben im Rahmen ihrer Hypothese eine vollstandige Prozeßbeschreibung, die während der Bewegung eines kosmischen Körpers in der Atmosphure ablauft und bei der eine Zerstörung im Katastrophengebiet erfolgte. Es wird gleichfalls der Versuch unternommen, alle Erscheinungen nach der Katastrophe zu erklären. Außerdem wird die Meinung vertreten, daß der Tunguskameteorit anfangs einige Umrundungen um die Erde durchgeführt hat. Dann aber ist er in dichtere Schichten eingetreten, verior den Kometenstoff und bei der Volumenexplosion wurden alle mechanischen und thermischen Folgen verursacht. Der geomagnetische Effekt und seine Dauer erklärt ihn als "Verdrängung durch neutrale Produkte der Explosion" von Plasma im Bereich der lonosphäere.

G.F. Plechanow und Mitarbeiter lassen rechnerisch die Möglichkeit einer Krümmung der Projektion der Flugbahn während der Bewegung des kosmischen Tunguskakörpers auf dem letzten Abschnitt seines Fluges durch die Erde vor dem Erreichen der Geschwindigkeit Null mit der Geschwindigkeit bei einer Erdumrundung innerhalb von 24 Stunden zu.

2. Erklaruageri der Tunguskakatastrophe durch Erdeiaflüsse
J.W. Wolkow, E.R. Kasankowa, P.F. Koupmen, Ju.A. Nikolajew, G.G. Kotschunasow, A.Ju. Olchowatow

Diese VortrSge kann man auch zusammengefaßt einschätzen, so wie die einzelnen Autoren versuchen, nur einen Teil der Erscheinungen zu erklären und nicht alle Erscheinungen zusammengefaßt und vollstandig. I.W. Wolkow vertritt die Auffassung, daß der Tunguskakörper in einer bestimmten Art mit alien großeren Erdbeben der letzten 2000 Jahre zusammenhängt.

E.R. Kasankowa betrachtet das Tunguskaereignis als Ergebnis von selbstorganisierenden Prozessen des geologischen Raumes.

P.F. Koupmen betrachtet den Tunguskameteoriten als Bolid mit atmosphärischer Wirbelbewegung.

G.G. Kotschumasow und A.Ju.Olchowatow versuchen, einen Teil der beobachteten Phänomene durch tektonische Ursachen zu erklären, obwoh! ein bestimmter Teil des faktisch existierenden Materials sich in dieses Konzept nicht hineinpressen läßt. In einem anderen Vortrag von A.Ju. Olchowatow versucht er, die Unmöglichkeit des Waldumbruchs durch die "Explosion eines Meteoriten" zu erklären. In dieser Frage benutzt der Autor auch nur einen Teil des Faktenmaterials und läßt das für diese Konzeption nicht passende Material einfach weg.

Irn letzten Vortrag dieser Gruppe haben Ju.A. Nikolajew und Mitautoren durch weitergehende Arbeiten ein Modell fur die Explosion einer Methan-Luftgemisch-Wolke geschaffen, die durch einen nicht sehr großen Meteoriten gezündet wurde. Diese fundamentale Arbeit hat bezogen zu den betrachteten Problemen einen rein theoretischen Charakter und berücksichtigt nicht die vorhandenen Fakten.

3. Ungewöhnliche Erklärungen fur die Ursachen der Tunguskakatastrophe W.I. Awinski, G.P. Galanzew, W.K. Schurawlew, G.D. Kowalenko, J.D. Lawbin, W.E. Tschebotarew, D.L. Fri W.I. Awinski nimmt an, daß die Tunguskaexpiosion von noch unbekannten veraunftbegabten Wesen durchgeführt wurde, um die Form unseres Pianeten zu korregieren.

G.P. Galanzew läßt eine Veranderung des Tunguskameteoriten in Gewitterwolken zu, die eine Entladungsfolge verursacht haben.

W.K. Schurawlew hat auf der Grandlage einer Analyse des geomagnetischen Effektes eine Gegenüberstellung mit der Analyse anderer Schlußfolgerungen die Möglichkeit einer technogenen Natur des Tunguskakorpers nicht ausgeschlossen.

G.D. Kowalenko begründet ein technogenes Tunguskaereignis durch die informations-energetischen Wechselwirlamgen.

Ju.D. Lawbin berichtet über.die Vermutung, daß die Tunguskakatastrophe durch einen Streit zwischen verschiedenen Zivilisationen erklärt werden kann. Es war eine friihzeitige Vernichtung von zur Erde fliegenden Asteroiden.

D.L. Fri begründet die Existenz von Boliden beim Durchgang außerhalb des Meteoritengürtels, die zwar eine Kraterbildung verursachten, die aber nicht von einem Stoffmedergang begleitet war.

METHODOLOGIE
Perspective und künftige Arbeitsrichtungen
W.A. Aleksejew, W.F. Bidjukow, M.D. Martino und andere

W.A. Aleksejew schlagt einige neue Denkweisen vor, um die Probleme des Tunguskameteoriten zu lösen. Es ist eine experimentelle Beweisführung fur die erfolgte Zerstörung mit Vergieich zu der Tunguskaexpiosion vorzunehmen. Dabei glaubt er, daß Methoden mit einer kombinierten Lichtstreuung es erlauben, zwischen Brand durch Strahleneinwirkung und gewöhnlichem Brand zu unterscheiden. Er begründet so die Möglichkeit, Erscheinungen, die der Tunguskakatastrophe ähnlich sind, zu verstehen, so wie es bei der "heißen" Kemsynthese der Fall ist. Er schlägt ein Prograrnm für die künftigen Untersuchungen vor, bei denen die Suche nach aromatischen organischen Verbindungen eingeschlossen ist.

Im Vortrag von B.F. Bidjukowa wird die Frage über die Methoden zur Untersuchung der Probleme des Tunguskameteoriten herausgestellt. Der Autor glaubt, daß bis in jüngster Zeit die Wissenschaftler eine Lösimg des Problems allein nur in der Aufgabenstellung sahen, Teilchen zu fmden und zu untersuchen. Sie konnten nicht nur keine solche Teilchen vom Tunguskameteoritenfmden, sondern sie konnten auch keine Mittel für ihre Untersuchung vorschlagen. Er empfiehlt daher, einen Kompiex von miteinander verbundenen Parametern zusarrimenzustellen, die sowohl untereinander verbunden sind als auch mit einem koordinierten Projekt und einem Programm in Zukunft untersucht werden müssen.

Im Vortrag von M.D. Martino und Mitarbeiter wird das Arbeitsprogramm für die italienische Expedition im Jahre 2000 dargestellt. In diesem Arbeitsprogramm ist die Absicht dargelegt, vier Punkte zu untersuchen:
1. Probenentnahme vom Grand des Tscheka-See.
2. Magnetometrische, Radar- und fotografische Aufnahmen aus der Luft vom zentralen Gebiet der Tunguskakatastrophe.
3. Suche nach Bruchstucken des kosmischen Tunguskakörpers, die möglicher Weise bei der Explosion niedergegangen sind.
4. Strahlungsmessungen in der Umgebung sowohl beim Flug von Bologna in das. Tunguskagebiet als auch unmittelbar im Gebiet der Tunguskakatastrophe.

GESCHICHTE
der Forschungsarbeiten zum Tunguskameteoriten
G.P. Galanzew, G.F. Karpunin, N.A. Orechowa

Im Vortrag von G.P. Galanzew und N.A. Orechowa wurden Erkenntnisse zur Biographie und zu den Arbeiten von I.M. Suslow über Fragen dargestellt, die mit seinen Untersuchungen zum Tunguskameteoriten in Zusammenhang stehen. In einem anderen Vortrag von N.A. Orechowa und Mitarbeiter werden Ergebnisse zur Geschichte bei den Forschungsarbeiten über Probleme des Tunguskameteoriten dargestellt. G.F. Karpunin hat zuerst auf Konferenzen zum Tunguskameteoriten über die Geschichte beim Entstehen der Enthusiastenexpeditionen (KSE) berichtet, über seine Arbeiten sowie fiber seine literarisch-kimstlerische Tätigkeit.

Zum SchluB der Konferenz erfolgte eine Abschlufisitzung, bei der Beschlüsse gefaßt wurden, wobei der vorgeschlagene Text angenommen wurde. Vom 3. bis 5. Mi wurde für die Teilnehmer der Konferenz eine Exkursion in das Gebiet der Tunguskakatastrophe ermöglicht. Diese wurde vom Direktor des Fonds "Untere Priangara" sowie von der Leitung des Tungusen-Tschunski-Gebietes im Ewenkenland organisiert.