Prof. Dr. G.Polzer, P.Кohlеr (Deutschland), Die erste Internationale Tunguskaraeteoritenkonferenz in Deutschiand am 13.12.1998 in Schonfels bei Zwickau

Der feierlichen Eröffhung der ersten internationalen Tunguskameteoriten-Ausstellung am 12.12.1998 schloß sich am 13.12.1998 eine ganztägige Internationale wissenschaftliche Tunguskameteoriten-Konferenz mit 10 Vorträgen an, zu der 64 Teilnehmer angereist waren. Die Vortrage lagen schriftlich in 3 Sprachen (Deutsch, Englisch, Russisch) vor und wurden gleichzeitig in diesen Sprachen von Sprechkabinen verlesen, so dafi die Gaste die Vorträge in einer dieser drei Sprachen iiber Kopfhörer verfolgen konnten. Außerdem konnten die Gäste diese Vortrage in einer der drei Sprachen gedrackt kaufen. Auch nach der Konferenz haben Interessenten von der Möglichkeit zum Kauf der Vorträge Gebrauch gemacht.

Die Diskussion erfolgte nicht nach jedem Vortrag sondern nach größeren Vortragsblöcken, urn die würdevolle Situation im Zusammermang mit der Eröffnung der ersten internationalen Tunguskameteoritenausstellung mehr zu berücksichtigen. Große öffentliche und lange Streitgespräche über das im 20. Jahrhundert ungelöst gebliebene Tunguska-Phänomen hätten die Feierlichkeiten sehr gestört. Diskussionen zwischen Vertretern unterschiedlicher Auffassungen wurden mehr außerhalb des Konferenzsaales durchgeführt. Eine große Bereicherung erfolgte durch eine Ausstellung von Herrn Koch in den Vorräumen zum Konferenzsaal über ungelöste Natur- und Menschheitsprobleme.

Die Konferenz begann mit dem Plenarvortrag von Akademiemitglied Prof.Dr. N.W. Wasiliew aus der Ukraine mit dem Thema: Das Problem des Tunguskameteoriten an der Schwelle zum 21. Jahrhundert. Dann schloß sich der Vortrag von Dr. S. Jahn mit dem Thema an: Die Tunguskakatastrophe aus der Sicht eines Kosmonauten. Es folgten 8 weitere Vorträge aus Rußland, Deutschland, aus der Ukraine und aus Italien. Durch das Verlesen der Vorträge in 3 Sprachen gleichzeitig konnte im Sinne eines hohen Niveaus eine maximale Verständlichkeit gesichert werden.

Zu den Erkenntnissen dieser ersten wissenschaftlichen Konferenz in Deutschland zur Tunguskakatastrophe gehören:
1. Die Tunguskakatastrophe vom 30.06.1908 bleibt auch an der Schwelle zum 21. Jahrhundert ein von der Menschheit ungelöstes Problem trotz vieler Ereignisse und Erkenntnisse aus den zahlreichen Forschungsarbeiten.
2. Es ist notwendig, daß die Menschheit in Zukunft diesem einzigartigen Ereignis zu Beginn des 20. Jahrhunderts im nachfolgenden 21. Jahrhundert eine nocfa größere internationale Aufmerksamkeit schenkt. Das bezieht sich sowohl auf die Forschungsarbeiten als auch auf die notwendige Erhaltung dieses fur die Menschheit einzigartigen Ortes ais Naturpark.
3. Es gab verschiedene neue Informationen zu Forschungsergebmssen und Ansätze für die künftigen Forschungsarbeiten, die weiter verfolgt werden sollten, so z.B.
♦ berichteten T. Böttcher und Kolesnikow tiber neue Erkenntnisse zu Elemente- und Isotopenanomalien.
♦ G. Polzer und D. Alexejew informierten über neue Erkenntnisse zu Mutationserscheinungen bei beschalten Amöben infolge der Tunguskamete- oritenkatastrophe sowie der spateren möglichen Selbstregulierang durch Einstellung des ursprünglichen ökologischen Gleichgewichts.
♦ Longo konnte aus Italien nicht anreisen. Er berichtete in seinem Vortrag über neue Erkenntnisse aus Untersuchungen zu verschiedenen Elementen an Baumringen und an Baumrinde aus dem Epizentrum.
♦ G. Iwanow berichtete zu neuen Erkenntnissen der Bahnanomalien der kosmischen Кörреr bei der Tunguskakatastrophe.
♦ O.S. Tkatschenko informierte über neue Erkenntnisse zu möglichen Einflüssen der Erdkrustenanomalie im Tunguskagebiet. Darüber hinausgehend berichteten:
♦ W.N. Ignatow über die Möglichkeit der Tunguskakatastrophe infolge Kugelblitze sowie. ♦ W. Afanassow über Meteoritenformen und.
♦ P. Hammer über Ergebnisse metaliurgischer untersuchungen an einem von W. Rubzow ausgewiesenen Metallstück als Stück eine UFOs.

Durch die Breite und Vielfalt in den 10 Vorträgen auf der internationalen Tunguskameteoritenkonferenz am 13.12.1998 sollte in würdevoller Form der Eroffhung der ersten ständigen internationalen Ausstellung zur Tunguskakatastrophe von 1908 Rechnung getragen werden.

Bereits in der kurzen Zeit nach diesen Ereignissen hat es sich gezeigt, daß die Entscheidungen zur:
♦ Durchführung der ersten russisch-deutschen Tunguskaexpedition,
♦ zur Eröffhung der ersten ständigen internationalen Ausstellung in der Burg Schönfels in Verbindung mit
♦ der ersten internationalen wissenschaftlichen Tunguskameteoritenkonferenz in Deutschland ♦ zusammengehören und folgerichtig waren. Sie haben das öffentliche Interesse an diesem im 20. Jahrhundert ungelösten Menschheitsproblem vergrößert und insbesondere auf die Forschungsarbeiten nicht nur in Deutschland sondern auch in anderen Ländern positiven Einfluß genommen.